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Zeichentisch selber bauen – jetzt auch digital!

Jannes DIY-Projekt „Zeichentisch selber bauen“ geht in die zweite Runde – diesmal mit einem spannenden Fokus auf digitale Gestaltung. Nachdem im ersten Teil viele kreative Ideen und Wünsche gesammelt wurden, starten wir jetzt mit der technischen Umsetzung. Raus aus dem Skizzenbuch, rein in die digitale Welt: Der selbstgebaute Zeichentisch bekommt ein digitales Upgrade!
Zeichentisch selber bauen - Part 2
Geschrieben von:
Janne Hellmann
Veröffentlicht:
12.6.2025

Nachdem die Beteiligung am Zeichentisch-Projekt wirklich sehr groß war, hat es erst einmal eine ganze Zeit gebraucht, bis ich all die wundervollen, kreativen Wünsche und Vorstellungen zusammengetragen hatte. Da waren sehr sinnvolle Dinge dabei, an die ich so z.b. nie gedacht hätte, wie eine Halterung für einen Fön, wenn man seine Aquarellbilder trocknen möchte. Aber auch echt kreative und abgefahrene Ideen, wie ein Stift-Patanosta. Was ich ja ne absolut geile Idee finde. Die technisch auch tatsächlich umsetzbar wäre, aber vom Aufwand her vermutlich dann auch leider nicht mehr weit weg von ner Sojus-Rakete wäre. Ok, zugegeben, nen kleiner Abstecher ins Weltall mit dem Zeichentisch…. Ich wäre definitiv dabei - wäre bestimmt irre inspirierend da oben.

Eine Sache hatte mich bei der Planung allerdings ziemlich überrascht!

Im Nachhinein kann ich sie aber tatsächlich verstehen: Niemand hat sich eine Durchlichteinheit gewünscht. Absolut niemand. Nicht ein einziges Wort über eine Durchlichteinheit. Ich muss zugeben, noch bevor ich dieses Projekt ins Leben gerufen hatte und so die ersten Gedankenblitze angefangen haben ihre kleinen Triebe auszubreiten um sich unweigerlich um meine Synapsen zu verästelt, war für mich eine Sache glasklar: Ich würde eine Durchlichteinheit brauchen. Stand auf Platz Nr.1 bei mir. Nachdem immer mehr und mehr Wünsche und Anregungen kamen, aber eben keine Durchlichteinheit, wurde ich stutzig und habe Vincent davon bei einem Telefonat berichtet. Seine Antwort war so simpel aber so logisch:

"

"LIVOS pausen nicht ab! Sie zeichnen selbstständig, selbstsicher und frei aus dem Kopf heraus."

Vincent Arentz

💛

Ja, und genau das ist es. Das Livo-Prinzip. Und diese Erkenntnis war irgendwie so… wie soll ich sagen… geil. Es war so mindblowing für mich, einfach weil ich es gar nicht mehr so bewusst vor Augen hatte. Und es war auch gleichzeitig dieses sexy Gefühl - “Hey, ich brauche nicht mehr irgendwas abpausen, ich werde auf dieser irren Zeichenreise alle Fähigkeiten erlernen, um eigenständig die krassesten Kunstwerke zu erschaffen.”

Nachdem ich mich nun durch ein endloses Labyrinth voller Kreativität gewühlt hatte, um ein wenig Struktur in das Ganze zu bringen, habe ich dann auch angefangen, die ersten Ideen auf Papier zu bringen. Eine Idee zum Klappmechanismus hier, eine Idee zum Tischgestell dort. Teilweise grob gescribbelt, teilweise recht präzise geplant.

  • Welche Größe soll die Zeichenfläche haben?
  • Wie steil muss sie sich aufrichten lassen?
  • Sollte es einen unteren Anschlag geben, um das Papier “abzustellen” und dort in Position zu halten?
  • Die Höhenverstellung des gesamten Tisches.
    Wird eine Höhenverstellung eventuell doch zu kompliziert? Also eins ist klar, das wird absolut kein Kindergarten.

Zumal es ja auch noch nachbaubar sein soll.

Für mich selbst könnte ich die verrücktesten Dinge bauen, da ich das Glück habe, auf eine komplette Tischlerei inkl. CNC-gesteuerter Fräse zurückgreifen zu können. Sicherlich nicht die Standardausrüstung, die in der Krimskram-Küchenschublade daheim zu finden ist, oder im Chaos-Keller zwischen Einmachgläsern und Baby-Fuß-Gipsabdrücken aus längst vergangenen Tagen. Also muss es einfach zu bauen sein und am besten noch mit recht einfachem Werkzeug.

Und genau hier kommt ein wundervolles Programm zum Einsatz, das ich schon viele, viele Jahre sowohl privat als auch beruflich nutze. Mit Hilfe dieses Programms habe ich schon sehr viele verschiedene Dinge gebaut.

  • Hochbetten
  • Schreibtische
  • Kinderspielzeuge
  • Betten
  • Eine Kinderwerkbank
  • Kindergarderoben
  • ....

Das A&O ist eine gute und saubere Planung


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Moment of Inspiration (moi3d)

Moment of Inspiration (moi3d) ist eine CAD-Software, die etwas anders ist.

Sie ist einfach zu bedienen und ein großartiges Werkzeug für Designer und Künstler, die genaue Modelle erstellen möchten.

MOI3D ist sehr leicht zu erlernen, extrem übersichtlich, aber absolut mächtig in ihren Funktionen.

www.moi3d.com ↗

💡
Auch bei dieser Kindergarderobe kam MOI3D zum Einsatz.

Was ich so sehr an diesem Programm liebe ist, dass ich damit in der Lage bin, meine unterschiedlichsten Bauvorhaben vorab bis ins kleinste Detail zu planen. Jede Bohrung, jede Schraube, jedes Scharnier. Ich sehe wenn es irgendwo kneift, oder drückt, denn ich kann in jede noch so kleine Ecke schauen. Und wenn ich auf diese Art und Weise plane, dann ist es nachher wie eine Art Bausatz und macht irre Spaß, alles zusammenzubauen.

Das hier sind einige der Holzspielzeuge, die ich im Laufe der Zeit gebaut habe.

Zurück zum Tisch

Im Laufe des Design- bzw. Konstruktionsprozesses verändert sich das Modell meist noch an den ein oder anderen Stellen. Eine gute Idee ist, auf jeden Fall erst einmal die Grundmaße festzulegen, damit man weiß in welchem Rahmen man sich austoben kann.

Gesagt, getan. Ich habe die groben Maße von 148 cm Breite, 64 cm Tiefe und 76 cm Höhe festgelegt. Der wichtigste Teil des Tisches ist der Teil, den man schräg stellen kann. Denn auf genau dieser Fläche wird später der ganze Zauber stattfinden. Ich habe diese Fläche jetzt so groß gewählt, dass hier ein DinA2-Blatt platz findet.

Ich denke, dass so ausreichend Platz für die meisten künstlerischen Ergüsse sein dürfte.

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Welches Material habe ich gewählt?

18 mm Birke Multiplexplatte ist eine hochwertige Sperrholzplatte, die aus mehreren Lagen Birkenfurnier besteht. Sie gehört zu den Multiplexplatten, einer besonders stabilen Form von Sperrholz.

Eigenschaften von Birken-Multiplex:

  1. Material: 100 % Birke (innen & außen), ein Hartholz mit hoher Festigkeit
  2. Aufbau: Mindestens 5 gleichmäßig dicke Schichten (Furniere), kreuzweise verleimt – sorgt für Stabilität und Formfestigkeit
  3. Oberfläche: Meist glatt, hell, feinporig – lässt sich gut lackieren oder beschichten
  4. Stabilität: Sehr formstabil, belastbar und dauerhaft
  5. Kanten: Dekorativ – oft bei Sichtkanten verwendet (z. B. Möbelbau)

Die meisten Sachen, die ich baue, baue ich aus Birken-Multiplex. Ich liebe dieses Material über alles. Es sieht wunderschön aus und ist gleichzeitig so unglaublich langlebig und stabil. Die Kinderschreibtische halten jetzt schon ca. 10 Jahre. Und das bei 3 Jungs. :-) Genau wie die meisten Spielzeuge, die ich gebaut habe. Deswegen ist es auch für diesen Zeichentisch, in meinen Augen, genau die richtige Wahl.

Die nächsten Schritte werden jetzt sein, noch einige Wünsche und Raffinessen an diesen Tisch zu bauen. Einiges wird eventuell modular werden, dann kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er es braucht oder nicht.

Und dann geht es bald auch schon in die Werkstatt...

Euer Janne