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Stark starten: 5 Übungen für sicheres Zeichnen

Aufwärmübungen vor dem Zeichnen? Ist das wirklich nötig? Zeichnen ist vielleicht kein Sport – aber es erfordert dennoch präzise, bewusste Bewegungen und einen klaren, fokussierten Geist. Mit den richtigen Aufwärmübungen bringst du nicht nur deine Hand in Schwung, sondern findest auch schneller in den kreativen Flow. In diesem Artikel zeige ich dir 5 einfache, aber effektive Zeichenübungen zum Aufwärmen, die deine Zeichnungen sofort verbessern können. Probiere es aus – und entdecke, wie viel leichter dir das Zeichnen plötzlich fällt!
Ein Skizzenbuch mit der Schrift "5 Übungen für sicheres Zeichnen"
Geschrieben von:
Margherita Mariani
Veröffentlicht:
14.5.2025

Zeichnen lernen ohne Anleitung? Das habe ich jahrelang gemacht. Bis auf ein wunderschönes Zwischenspiel in einem großartigen Malatelier habe ich mir das Zeichnen komplett selbst beigebracht – mit viel Leidenschaft, aber auch mit vielen Umwegen. Denn wie so viele autodidaktische Künstler*innen bin ich kreativ, aber nicht unbedingt der organisierteste Mensch der Welt 😊
Das Ergebnis? Eine lange Reise voller Trial-and-Error – und ich habe viele wichtige Zeichentricks erst sehr spät entdeckt.
Einer der größten Gamechanger auf meinem Weg?

👉 Aufwärmübungen vor dem Zeichnen!

Denn auch wenn du oft am liebsten sofort mit einer Idee loslegen möchtest, helfen dir schon 10 bis 15 Minuten mit gezielten Zeichenübungen enorm dabei, schneller in den Flow zu kommen, die Hand auf Betriebstemperatur zu bringen – und einfach besser zu zeichnen.
Diese Erkenntnis verdanke ich meiner Arbeit bei der Zeichenschule LIVARTO – dort habe ich die echte Power von regelmäßigen Aufwärmübungen fürs Zeichnen kennengelernt. Und jetzt weiß ich, wie ich das Beste aus einer Zeichensession herausholen kann.

In diesem Artikel teile ich meine 5 liebsten Aufwärmübungen mit dir – probier sie aus und erlebe selbst, wie sie deine Zeichenroutine verändern können!

Übung 1: Kreise mit Kreisen (Zentangle)

Wenn du „Kreise mit Kreisen“ liest, passiert garantiert eines von zwei Dingen:

1. Du denkst: „Kreise und noch mehr Kreise? Voll die einfache Übung!“ (Du hast vermutlich noch nie versucht, wirklich einen sauberen Kreis zu zeichnen.)
oder 2. Du hast schon geübt, möglichst präzise Kreise zu zeichnen. Du weißt, dass diese kleinen, fiesen Dinger alles tun, um nicht perfekt rund zu sein. Du knacks deine Finger, krempelst die Ärmel hoch und denkst: „Möge die Macht mit mir sein.“

Scherz beiseite: Das Zeichnen von runden Kreisen ist eine grundlegende Fähigkeit für alle, die besser zeichnen wollen! Es trainiert nicht nur deine Hand-Auge-Koordination, sondern verbessert auch deine Linienführung.
Und denk dran: Gute Kreise tauchen in vielen Motiven auf – ob in der Skizze oder in der finalen Zeichnung. Eine einfache, aber sehr effektive Zeichenübung also!

Wie funktioniert diese Übung?

1. Zeichne zuerst einen relativ großen Kreis – möglichst rund und symmetrisch.

2. Dann kommt ein kleinerer Kreis in den ersten Kreis. Und noch einer. Und noch einer. So lange, bis kein Platz mehr ist.

3. Danach beginnst du einfach wieder von vorne mit einem neuen großen Kreis. Zeichne daneben weitere große Kreise und fülle auch diese mit immer kleineren Kreisen. Manche der großen Kreise können sich dabei „anlehnen“, sodass am Ende kaum Lücken entstehen.

💡 Tipp: Am Ende ergibt diese Übung übrigens ein richtig schönes Muster – perfekt, um es später in deiner Kunst zu verwenden!

Übung 2: Der Linienball

Aus geraden Linien wird ein Ball! Dabei übst du das Zeichnen von geraden Linien – mit der zusätzlichen Schwierigkeit, dass daraus eine runde Form entstehen soll. Diese Übung wird dir helfen, z. B. wenn du deine Zeichnungen mit Kreuzschraffuren schattieren möchtest, denn eine gute Kreuzschraffur folgt der Form des Objekts, das du gerade zeichnest.

Wie funktioniert diese Übung?

1. Zeichne kurze parallele Linien in kleinen, aneinanderliegenden Gruppen. Beginne mit vier bis fünf kurzen, parallelen Linien.

💡 Tipp: Versuche, schnelle Bewegungen zu machen. So gelingen dir gerade Linien besser – und sie sehen nicht aus wie wackelige Nudeln.

2. Wenn du 4–5 parallele Linien hast, zeichne direkt daneben eine ähnliche Gruppe, aber in einer anderen Richtung – und so weiter, bis du mit dieser Textur eine größere Fläche bedeckt hast.

3. Wechsle die Richtungen deiner Linien ab, bis allmählich ein „Ball“ entsteht!

Übung 3: Aus Farbe wird Form

Beim Aufwärmen geht es nicht nur um gerade Linien und Hand-Auge-Koordination – manchmal ist das Wichtigste einfach, in den Flow zu kommen. Auch Kreativität funktioniert wie ein Muskel: Je öfter du sie trainierst, desto stärker wird sie. Übung macht den Meister – auch wenn es um Ideen, Fantasie und Visualisierung geht!
Diese Übung hilft dir dabei, den Faden zwischen Zeichnen und spielerischem Spaß zu stärken. Gleichzeitig fördert sie dein Denken in Formen – eine zentrale Fähigkeit beim Zeichnen, insbesondere beim Entwickeln eigener Bildideen.

Wie funktioniert diese Übung?

1. Ganz einfach! Nimm deine Lieblingsfarben – am besten Aquarellfarben, Gouache oder Alkoholmarker – und male kleine, zufällige Formen oder „Blobs“ aufs Papier, ohne groß nachzudenken.

2. Wenn du mehrere solcher Farbflecken hast (idealerweise 3 bis 6), kannst du deiner Vorstellungskraft freien Lauf lassen: Was erkennst du darin? Gibt es eine Figur, ein Tier, ein Gesicht, ein Objekt? Nimm deinen Bleistift oder Fineliner und verwandle die Blobs in Zeichnungen – ganz intuitiv und verspielt.

💡 Tipp: Du kannst die Umrisse betonen, Details hinzufügen oder ganze Szenen entstehen lassen. Es geht nicht darum, realistisch oder perfekt zu zeichnen – sondern darum, die kreative Verbindung zwischen Farbe und Form zu erforschen.

Diese Übung ist nicht nur ein tolles Warm-up, sondern auch ein geniales Mittel, um kreative Blockaden zu lösen. Sie schult dein visuelles Denken und hilft dir, spontanere Entscheidungen beim Zeichnen zu treffen.

Übung 4: Blindes Konturzeichnen

(Blinde Konturzeichnung meiner linken Hand)

„Pure Contour Drawing“ klingt erstmal ein bisschen wie ein Fitnesskurs für die Hand – und auf eine schräge Art ist es das auch. Beim blinden Konturzeichnen folgst du mit deinem Stift den Umrissen eines Objekts, ohne aufs Papier zu schauen. Jep, richtig gelesen: Kein Gucken erlaubt! Nur du, dein Zeichenstift – und das Objekt eurer gemeinsamen Begierde 😄

Die Übung stammt aus „Das neue Garantiert Zeichnen lernen“ von Betty Edwards (Original: „Drawing on the Right Side of the Brain“) und hat ein simples, aber geniales Ziel: Dein Gehirn austricksen. Denn meistens will dein Verstand alles vereinfachen („eine Nase? Klar, so ein Haken da in der Mitte!“). Aber beim echten Sehen geht es darum, die Welt zu beobachten, wie sie wirklich aussieht – nicht wie wir glauben, dass sie aussieht.

Wie funktioniert diese Übung?

1. Schnapp dir ein Objekt: Deine Hand, ein Blatt, eine Banane – völlig egal. Hauptsache, es hat interessante Umrisse.

2. Stift in die Hand – und Augen aufs Objekt! Fixier dein Objekt wie ein Adler seine Beute. Du darfst es die ganze Zeit ansehen – aber das Papier bleibt tabu!

3. Zeichne langsam: Beweg deinen Stift wie eine Schnecke über das Papier, während deine Augen der Kontur des Objekts folgen. Deine Hand verhält sich wie ein Seismograf: Sie überträgt ganz feinfühlig jede Kurve, Kante und Linie des Objekts aufs Papier – ohne zu bewerten oder zu korrigieren, einfach nur beobachtend und nachzeichnend.

4. Fertig? Schau dir dein Werk an – ja, es wird garantiert schräg aussehen. Und genau das ist der Sinn der Sache! Dabei hast du aber wie eine echter Künstler*in trainiert: aufmerksam, konzentriert und ganz im Moment.

Übung 5: Die symmetrische Kopie

Hat dir das reine Konturzeichnen Spaß gemacht? Dann wirst du auch die nächste Übung lieben! Denn hier geht es um das aufmerksame Zeichnen von abstrakten Formen und Linien. Stichwort: „Aufmerksamkeit“!
Denn anders als beim Abzeichnen von bekannten Motiven (also Dingen, die wir schon tausendmal gesehen haben – Menschen, Tiere, Pflanzen, Strukturen…), hat dein Gehirn bei abstrakten, „unleserlichen“ Linien keine Chance, etwas dazuzudichten. Es kann keine Vorhersagen treffen – wie zum Beispiel, wie eine Nase aussieht oder wo sie hingehört. Dein Kopf muss also die Bühne räumen – und deinen Augen das Kommando überlassen.
So trainierst du echtes Sehen. Und genau das entfesselt dein Künstlerauge!

Wie funktioniert diese Übung?

1. Knicke dein Blatt Papier in zwei identische Hälften.

2. Zeichne auf der einen Seite zufällige Linien, Kreise, Formen, Punkte – ganz intuitiv! Die Komposition muss keinerlei Sinn ergeben. Lass einfach deine Hand entscheiden und tanze mit dem Bleistift.

💡 Tipp: Kennst du die Werke von Kandinsky? Seine abstrakten Kompositionen mit Linien und Farben könnten dir als Inspiration dienen!

3. Jetzt kommt die Challenge: Übertrage deine abstrakte Komposition symmetrisch auf die andere Hälfte des Blatts. So präzise und aufmerksam wie möglich! Achte auf die relativen Größen und Winkel der Linien. Frag deine Augen nach einer Wegbeschreibung – und folge ihrem Rat. 😉

Diese Übung ist ein Turbo für dein visuelles Denken. Du trainierst deine Beobachtungsgabe, deine Genauigkeit – und vor allem deine Fähigkeit, dich von bekannten Symbolbildern zu lösen. Genau das brauchst du, um wirklich zu sehen, statt nur zu raten.
Und das Beste? Am Ende bekommst du nicht nur eine wertvolle Seherfahrung – sondern oft auch ein richtig spannendes Kunstwerk. Du kannst es sogar farbig gestalten und kreativ weiterentwickeln!

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